2. Bundesliga Süd, Männer: TuS Frammersbach – ASV Veitsbronn 3:2 (9:11, 11:8, 11:4, 6:11, 11:9); – TV Stammheim 0:3 (10:12, 7:11, 6:11).

Bei schwierigen Wetterverhältnissen entwickelte sich das Abstiegsfinale zwischen den beiden fränkischen Konkurrenten aus Frammersbach und Veitsbronn zu einem wahren Krimi. „Spannender und besser hätte man es als Krimi-Autor auch nicht schreiben können. Ein unglaubliches Spiel,“ berichtete Abteilungsleiter Karlheinz Geiger.

Der TuS zeigte von Beginn an, dass der Abstieg aus der 2. Bundesliga keine Option ist. Druckvoll im Angriff und sicher in der Abwehr konnten sich die Frammersbacher im ersten Satz schnell absetzen. Doch nach einer Auszeit des Gegners kamen die Spessarter ins Straucheln. Der ASV legte eine Serie hin, gewann den ersten Satz überraschend und konnte sich auch im zweiten Satz einen Vorsprung erarbeiten. Diesmal war es die Frammersbacher Auszeit, die die Wende brachte. „Nach dem sehr ärgerlichen Satzverlust sind wir kurz in ein Loch gefallen. Aber in der Auszeit haben wir uns noch einmal deutlich gemacht worum es hier geht. Dementsprechend sind wir dann wieder ins Spiel zurückgekommen,“ erklärte Coach Christian Hofmann. Angeführt vom starken Routinier Jochen Inderwies, der in der Zwischenzeit Angabe und Rückschlag übernommen hatte, zeigten die Frammersbacher in allen Mannschaftsteilen ihr ganzes Können. Sehenswerte Abwehraktionen von Becker, Krause und Hammer ermöglichten es den beiden Angreifern in den Sätzen zwei und drei fast nach Belieben zu punkten. Der TuS lag mit 2:1 nach Sätzen in Führung und hatte dann die Chance das Spiel zu beenden und den Klassenerhalt beinahe zu sichern. Doch diesmal trumpfte der starke Veitsbronner Angreifer auf und stellte die TuS-Abwehr zusehends vor Probleme. Zudem nahm die Fehlerquote im Frammersbacher Angriff zu und dem ASV gelang verdient der Satzausgleich. „Es war unglaublich spannend und nach dem 2:2 hat das Spiel im letzten Satz quasi von vorne begonnen. Gut, dass wir dann von Anfang an wieder wach waren,“ freute sich Kapitän Geiger. Frammersbach begann gut und wechselte mit 6:4 die Seiten. Der TuS setzte auch den nächsten Punkt und zwang Veitsbronn zur Auszeit. Plötzlich kam es erneut zum Bruch im Frammersbacher Spiel, Veitsbronn stellte auf 7:9 aus Frammersbacher Sicht um und die Abstiegsangst auf Seiten des TuS wuchs spürbar. Angetrieben von den lautstarken Spessarter Zuschauern schlug dann die Stunde von Becker und Rivolta. Der TuS glich aus und kämpfte um jeden Ball. Nach Punkt von Rivolta war es Becker, der mit einer sensationellen Abwehraktion den Ausgleich vermeiden konnte und im Laufe des Spielzugs das entscheidende Zuspiel perfekt vor die Leine brachte. „Und im entscheidenden Moment war dann Lucio zur Stelle. Mit einem sehenswerten Winkelschlag in den 3-Meter-Raum hat uns Lucio den Sieg gesichert,“ jubelte Hofmann über die letzten Ballwechsel. Riesen Jubel auf dem Sauerberg, doch noch war der TuS nicht gerettet. Stammheim musste zum einen gewinnen, um sich die Meisterschaft zu sichern und zum anderen um den TuS endgültig zu retten. Doch der TVS gab sich keine Blöße und gewann mit 3:0 – Veitsbronn war abgestiegen und die Frammersbacher gerettet. „Danach war der Jubel groß. Das war das spannendste Saisonfinale, das ich seit langem mitgemacht habe. Super, dass wir Tommy, Lucio und Frederik mit dem Klassenerhalt verabschieden konnten,“ freut sich der sportliche Leiter Stefan Keßler, der vor dem Abschiedsspiel die beiden Argentinier und den Haibacher Frederik Maier, der sich eine sportliche Pause gönnt und später zum TV Haibach zurückkehrt, mit Geschenken verabschiedete. Gegen den Meister aus Stammheim hatten dann die Rothemden dann nicht viel entgegen zu setzen. Zwar zeigten alle nochmal eine ansprechende Leistung und konnten die Sätze knapp gestalten. Am Ende stand aber eine 0:3 Niederlage. „Das war dann auch egal. Wir haben uns mit einem grandiosen ersten Spiel den Klassenerhalt gesichert. In Anbetracht der vielen knappen 2:3 Niederlagen in dieser Saison, war es auch an der Zeit, dass wir mal einen 5-Satz-Krimi gewinnen. Perfektes Timing, dass das dann im Abstiegsfinale geklappt hat. Alles in allem können wir mit der Saison doch zufrieden sein, wenn man die vielen Umstellungen bedenkt,“ resümiert der Mann des Tages Philipp Becker.

Abschlusstabelle:
1. TV Stammheim (30:2 Punkte/45:11 Sätze)
2. TV Segnitz (24:8/38:19)
3. TV Waldrennach (22:10/39:24)
4. TSV Dennach (16:16/32:31)
5. TV Augsburg (14:18/33:33)
6. TSV Grafenau (14:18/27:34)
7. TuS Frammersbach (12:20/31:39)
8. ASV Veitsbronn (12:20/24:37)
9. TV Heuchlingen (0:32/7:48)